Wir beantworten zwei Fragen, die wir viel von euch hören: Wenn ich stärker werde, warum werden dann die Zenmove-Übungen nicht einfacher? Und die andere Frage ist: Gibt es zusätzliche Entspannungshilfen, wenn es in der Zenbox nicht so klappt, wie ich es will?
Frage 1: Wenn ich stärker werde, warum werden dann die Zenmove-Übungen nicht einfacher?
Das wäre natürlich die logische Schlussfolgerung. Es ist aber (zum Glück) nicht so.
Wenn wir beispielsweise auf einem Kraftgerät im Fitnesscenter sitzen wie der Schulterpresse und diese auf 15kg einstellen, dann bleibt das Gewicht immer dasselbe. Wenn du natürlich stärker wirst, ist dieser Widerstand auch leichter für dich zu überwinden und kann dann nach oben angepasst werden. Jetzt könnte man die Intensität dieser 15kg nur noch mit der Langsamkeit steigern. Je langsamer du versucht dieses Gewicht über Kopf zu drücken, desto mehr Muskelspannung wird von dir gefordert werden. Das Gewicht ist also nicht der ausschlaggebende Erfolgsfaktor, sondern die Muskelstimulation, die aufgewendet wird im Zusammenhang mit der Dauer der Belastungsphase in der jeweiligen Übung. Deswegen ist eine 2. Runde zum Teil auch sehr von Vorteil, weil wir nochmals die letzten Reize setzen können mit einer Wiederholung von diversen Übungen aus Runde 1.
Auch bei Zenmove bleibt der 8er Bag „nur“ 8kg. Wenn wir aber eine Schulterpresse verlangen in der Sumokniebeuge, dann kann die Intensität gesteigert werden, indem wir noch ein paar cm tiefer in die Hocke gehen – die Griffe des Bags noch intensiver zusammendrücken und noch langsamer das Gewicht bewegen. Wirst du also stärker, dann können wir so in die Vertiefung der jeweiligen Übung gehen. Wenn wir mehr Körperspannung antrainiert haben, können wir auch die Übung mit noch mehr Körperspannung ausführen, was uns weiterhin sehr gefordert hält und die Muskelstimulation somit ebenfalls gegeben ist. Weil jetzt kein messbares Gewicht mitspielt, kannst du das so „messen“, dass du dich fragst: „Wieviel % meiner Spannung habe ich heute eingesetzt?“
Eine Renegade Row wie beim Juni-Programm darf und wird nie einfach werden. Sie wird nur einfach, wenn wir keinen Effort reingeben und das ist bei Zenmove nicht der Sinn und Zweck. Sinn und Zweck ist die Ausreizung unseres Organismus zu spüren.
Nicht zu vergessen: Der Spannungsteil ist die Vorbereitung für die anschliessende Entspannung. Je intensiver die Spannung, desto tiefer die Entspannungsphase. Das ist die perfekte Balance. Das ist Zenmove.
Frage 2: Gibt es zusätzliche Entspannungshilfen, wenn es in der Zenbox nicht so klappt, wie ich es will?
Das Wichtigste ist, dass man die Entspannung nicht mit Effort erzwingen will. Das Wort „wollen“ suggeriert uns, dass wir etwas nicht haben und es uns erst erarbeiten müssen. Klar, wenn wir in die Zenbox gehen, ist jetzt die Zeit der Entspannung gekommen. Es kann schnell das Gefühl aufkommen, dass jetzt etwas passieren muss. Wir kennen alle folgendes Szenario: Wir liegen im Bett, sind sehr müde, aber können trotzdem nicht schlafen. Je mehr wir einschlafen wollen, desto weniger wird uns das gelingen. Entspannung entsteht über das komplette geistige Loslassen sämtlicher (innerer) Widerstände.
Die Herangehensweise ist komplett die entgegengesetzte, wie bei der Spannungsphase auf der Matte. Dort erzeugen und kreieren wir willentlich Muskelspannung, über einen zielgerichteten und fokussierten Geist. Unser Geist, bleibt aber auch in der Entspannung in einem gewissen Fokus-Modus, aber die ganze Spannung darf jetzt aus den Muskeln, Sehnen, Bänder und Knochen fliessen. Am besten ist es, wenn wir alle Erwartungen vor der Zenbox-Türe lassen. Erwartungen können Druck und Widerstand erzeugen und uns vom bekannten „Flow-Status“ abhalten. So kann die Entspannung in der Zenbox gefördert werden: